Warum schlafen wir?

Peter Achermann

University of Zurich, Institute of Pharmacology and Toxicology, Zurich, Switzerland

Schaltet unser Gehirn ab wenn wir einschlafen? Was passiert während der Nacht mit uns? Wieso schlafen wir überhaupt? Können wir den Schlaf beeinflussen? Schlafen Tiere anders als Menschen? Ist Winterschlaf auch Schlaf? Können wir den Schlaf verkürzen und länger wach sein um mehr zu erledigen? Wie viel Schlaf brauchen wir überhaupt? Wenn wir abends zu Bett gehen, geraten wir in einen veränderten Bewusstseinszustand der einige Stunden andauert. Wir nehmen nicht mehr bewusst wahr, was um uns herum geschieht. Diesen Zustand nennen wir Schlaf. Für die meisten Menschen ist der Schlaf so selbstverständlich, dass sie kaum darüber nachdenken. Erst gestörter Schlaf rückt ins Bewusstsein und wird zum »Problem«. Schlaf ist mehr als die Abwesenheit von Wachsein - es ist ein aktiver, regulierter Prozess. Bleiben wir länger wach, so erhöht sich der Schlafdruck, übermässiges Schlafen hat den gegenteiligen Effekt. Dass wir etwa einen Drittel unseres Lebens schlafen, lässt darauf schliessen, dass Schlaf eine wichtige Funktion erfüllt. Trotz intensiver Forschung in den letzten 50 Jahren bleiben Zeck und Funktion des Schlafs eines der grossen ungelösten Rätsel der Neurowissenschaften und der Biologie. Wir alle erfahren guten Schlaf als erholsam und regenerativ. Dies kann allerdings nicht durch Ruhen allein erreicht werden. Untersuchungen der Hinströme im Schlaf deuten auf eine regenerative Funktion für das Gehirn hin. Zwei Hypothesen stehen im Vordergrund: 1) Schlaf ist ein Zustand mit reduzierten Anforderungen bezüglich Stoffwechsel, so dass zelluläre Energiedefizite, die während dem Wachzustand entstanden sind, kompensiert werden können. 2) Schlaf unterstützt die Informationsverarbeitung im Gehirn.

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